Sein Herr sprach zu ihm: »Recht so, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen, geh hinein in die Freude deines Herrn.« —Matthäus 25,23
Liebe Freunde und Gebetspartner, wir leben in lebhaften und unruhigen Zeiten. Durch die Medien erfahren wir viel über Nöte in der ganzen Welt. Wie oft stehen wir ohnmächtig davor und haben das Gefühl, nichts tun zu können.
Hier ist unser Mut gefragt. Alles fängt eigentlich immer mit einer kleinen Tat an. Am Beispiel unseres Frauenhauses sehen wir, was aus einer kleinen Entscheidung entstehen kann.
Wir wollen uns deshalb als Verein das Wort von Johann Hinrich Wichern zu eigen machen: »Nur der kann sich der Not in ihrer ganzen Breite entgegenstellen, der den Mut hat zur ersten kleinen Tat.«
In diesem Sinne sind es auch spannende Zeiten, in denen wir leben. Wir haben den Vater aller Witwen und Waisen an unserer Seite! So wollen wir, jeder an seinem Platz, den Mut haben zu den ersten kleinen Taten.
Begrüßung und Verabschiedung der Hausbewohner
Bevor die Frauen zu uns kommen, werden sie von der Sozialarbeiterin Cristina Surdu am Telefon interviewt. Cristina gibt ihnen wichtige Informationen weiter und sagt ihnen auch, welche wichtigen Unterlagen sie dabeihaben sollten. Es ist immer wieder erschreckend zu sehen, in welchem schlechten Zustand die Frauen und Kinder ankommen.
Oft brauchen sie mehrere Monate oder sogar Jahre für eine Veränderung. Viele Frauen sind von ihrem Lebenspartner regelrecht abhängig und sie schaffen es trotz schwerster Misshandlungen nicht, diese Beziehung zu beenden.
Bei der Ankunft im Frauenhaus werden die Augen vor Staunen immer größer und wenn sie ihr vorbereitetes Zimmer sehen, fließen Tränen der Dankbarkeit. Saubere und schön gestaltete Zimmer mit dem Willkommen-Kärtchen und Bonbon auf dem Bett.
Bei der Verabschiedung wird ein Treffen bei Kaffee und Kuchen oder Nachtisch mit allen Hausbewohnern und Angestellten organisiert. Jeder sagt, was er an ihr/ihnen schätzt und was man ihr/ihnen wünscht. Danach betet man für sie und gibt sie in Gottes Hand.
Die Verabschiedungs-Treffen sind immer sehr wertvoll und emotional. Auch für die Kinder sind sie schön, denn vielen fällt der Abschied schwer, weil sie sich an die Sicherheit und Strukturen im Haus gewöhnt haben.
Auch wenn wir Geburtstage im Frauenhaus feiern, wird ihnen Wertschätzung von jedem einzelnen Teilnehmer zugesprochen. Oft sagen die Frauen, dass sie solche wertvollen Worte nie gehört haben.
In der Regel bleiben sie ein paar Monate, aber auch wie vorgesehen bis zu zwei Jahre. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sie nach zwei Jahren körperlich und geistig gefestigt sind. Oft haben sie dann auch eine Arbeit gefunden. Durch Anträge auf eine Sozialwohnung bei der Gemeindeverwaltung stehen unsere Frauen immer oben auf der Warteliste. Nur wer Arbeit hat, kommt auf die Warteliste. Die Wohnungen werden jährlich zum 1. April vergeben.
Manchmal müssen Frauen das Frauenhaus auch vorzeitig verlassen. Wenn sie z. B. verbal oder körperlich gewalttätig werden oder anfangen zu stehlen, dann müssen die anderen Frauen und Kinder geschützt werden. Das Frauenhaus ist ein Zufluchtsort, an dem niemand Gewalt oder Misshandlung erleben muss. Trotzdem fällt es einem immer wieder schwer, einer Frau zu sagen, dass sie sich eine andere Bleibe suchen soll.
Ferien
Auch in den Ferien konnten wir den Kindern ein Programm anbieten. Maria hatte für jeden Tag etwas vorbereitet.
Winter Ade – Frühjahr Juhe!
Endlich kann man sich wieder treffen und zusammen feiern. Am 1. März, wenn der Winter sich verabschiedet und das Frühjahr im Kommen ist, machen wir ein jährliches Fest daraus.
Außer einer schönen jahreszeitlich dekorierten Tafel mit leckeren Speisen wurden Spiele gemacht und Lieder gesungen. Den Kindern wurde gezeigt und erklärt, warum, weshalb und wieso es die Jahreszeiten gibt. Mara hatte auch eine passende, schöne Andacht über den Samen.
8. März Weltfrauentag
Auch in diesem Jahr hatten wir im Frauenhaus einen Tag der Wertschätzung für die Frauen organisiert.
Spenden und Darlehen für ein Auto
Wenn es sehr kalt ist oder stark regnet, fahren wir die Kinder in die Schule oder in den Kindergarten. Auch für die Fahrt zum Gottesdienst, gemeinsame Ausflüge usw. brauchen wir dringend ein größeres Auto mit neun Sitzplätzen. Wir bitten Euch um finanzielle Unterstützung mit einer Sonderspende oder einem zinslosen Darlehen für ein Auto.
Besuch im Frauenhaus
Mara Feick (25) aus Holland und mit großer Erfahrung hat das Frauenhaus in knapp drei Wochen mit viel Freude, Liebe und Hilfsbereitschaft erfüllt. Mara mit ihrem großen Herzen für die Frauen und Kinder war eine große Bereicherung für das Frauenhaus. Ihren Bericht findet Ihr am Schluss des Briefes.
Danke, Mara, für Deinen sehr wertvollen Einsatz im Frauenhaus!
Mitarbeitende gesucht
Ende März wird Mărioara, unsere Köchin, in Rente gehen. Bitte betet für eine neue Mitarbeiterin.
Anfang Mai erwarten wir ein junges Paar als ehrenamtliche Helfer im Frauenhaus. Wenn Gott Dir auch aufs Herz legt, für kürzere oder längere Zeit zu kommen, um zu dienen, dann bitte kontaktiere uns per Mail.
Vom 17. Juli bis 6. August werden alle Angestellten gleichzeitig im Urlaub sein. Für diese Zeit suchen wir auch ehrenamtliche Vertretungen.
❤️
WIR DANKEN FÜR • Eure Unterstützung durch Gebete, Spenden und Daueraufträge • Maras Praktikum • den guten Verlauf meiner Rücken-OP • die schöne Ferienzeit der Kinder
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WIR BETEN FÜR • die nötigen finanziellen Mittel für das monatliche Budget, die Löhne und für alle geplanten Baumaßnahmen • neue Mitarbeiterinnen für das Frauenhaus (Hauswirtschaft und Kochen) • ehrenamtliche Helfer für die Urlaubszeit • ein Auto mit neun Sitzplätzen
Danke, dass Ihr für uns im Hintergrund betet und uns damit unterstützt. Es ist wichtig zu wissen, dass wir nicht allein sind. Danke dafür!
Gott möge Euch reichlich dafür belohnen, mit all dem, was auch Ihr braucht für jeden Tag.
Herzliche Grüße Elfriede Fronius und Team
Bericht von Mara Feick
Ich sitze im Zug. An mir ziehen Felder, Berge und ab und zu Höfe und Häuser vor- bei. Viele sehen aus, als ob ihre besten Zeiten vorbei sind und sie wieder ein bisschen Liebe, Geld und Farbe brauchen könnten. Und dann denke ich an Casa Estera, das Haus, das Sie alle mitunterstützen, und das von außen und innen von Zuwendung und Würde zeugt.
Letzten Sommer habe ich mein Studium (Seelsorge / Psychomotorische Therapie) abgeschlossen. Da ich früher von meinen Eltern und Sibylle ab und zu etwas vom Frauenhaus gehört hatte und neugierig war, erschien es mir schön, dort für ein paar Wochen mitzuhelfen und eine neue Kultur kennenzulernen. Und zu meiner Freude war das ganz unkompliziert möglich. Von Anfang an wurde ich mit offenen Armen empfangen und die Zeit verging wie im Flug.
Ich hatte viel Glück mit dem Zeitpunkt, da es viele besondere Anlässe und Erlebnisse gab. Nach der Ankunft durfte ich gleich mit zum Spielplatz und es stimmt, dass nichts so einfach Kontakt herstellt wie ein paar Pässe mit einem Fußball. Es gab viele Gelegenheiten zum Spielen und zum Kennenlernen der Kinder, da diese gerade Ferien hatten. Morgens gab es Programm im Kinderzimmer mit Bibelgeschichte und Basteln und mittags Ausflüge. Der Tierpark Dracula hat mir besonders gefallen.
Ich habe mich schnell wohlgefühlt, durch die offene Art aller Bewohnerinnen und Mitarbeitenden. Und mit Händen, Füßen, Gebärden, Übersetzer-App, Geduld von allen, immer mehr Brocken Rumänisch, aber vor allem auch dank Maria, Cristina und Elfriedes Enkeltöchtern als Top-Übersetzerinnen, ging die Kommunikation miteinander überraschend gut!
Ich wusste vorher nicht genau, was mich erwartet. Die Abwechslung im Alltag zwischen Spülmaschine einräumen, mit Kindern spielen, kurze Andachten vorbereiten und halten, basteln, Spaziergängen, (viel und sehr lecker) essen, aufräumen, Ausflüge und gemeinsame Feiern zu speziellen Anlässen war toll. Der 1.3. (Frühlingsanfang) und 8. März (Frauen-/Muttertag) waren sehr besonders. Es macht Freude, zusammen zu feiern und besonders, wenn Frauen zusammenhalten und zentral stehen.
In der kurzen Zeit, in der ich da war, habe ich auch erlebt, wie zwei Frauen gekommen und zwei gegangen sind. Ich fand es schwer zu ertragen, wie spontan die Frauen ihre Sachen packten und zu wissen, dass ihre Kinder sich wieder irgendwo neu eingewöhnen müssen, möglicherweise wieder Gewalt miterleben. Man gewöhnt sich daran, wurde mir erzählt. Bestimmt. Aber ich habe viel Bewunderung für alle Mitarbeitenden, die trotz der Ungewissheit und mancher Frustration jedes Mal wieder die Hoffnung an erste Stelle setzen, ihr Herz und Haus öffnen und Vertrauen auf die Wege Gottes setzen.
Ich habe viel gelernt, viele neue Erfahrungen und Inspirationen gesammelt und hoffe, ganz schnell wieder einmal zu Besuch kommen zu können.
Mulțumesc foarte mult (Vielen Dank) und Gottes Segen
Mara Feick
Danke für deine Spende, die den Schutz von Frauen und Kindern in Not möglich macht!
Spendenkonto Esther – Frauen bringen Hoffnung e. V. Volksbank Odenwald eG IBAN: DE95 5086 3513 0003 6234 83 BIC: GENODE51MIC