Rundbrief 78 – November 2024

»Darum tröstet euch untereinander und einer erbaue den anderen, wie ihr auch tut.« — 1. Thessalonicher 5, 11

Liebe Freunde und Gebetspartner,

es tut gut, wenn wir ermutigt und aufgebaut werden. Das tröstet uns und gibt uns Hoffnung. Besonders in Zeiten, die uns das Gefühl geben, dass die Welt aus den Fugen gerät. Wir vertrauen dennoch weiterhin darauf, dass Gott für uns da ist.

Danke Euch allen für alle Gebete und ermutigenden Worte in all den Jahren. Dieses Jahr ist es 20 Jahre her, dass der Verein in Rumänien für das Frauenhaus gegründet wurde. Seitdem bin ich auch erste Vorsitzende im rumänischen Verein. Damals war es für mich Gehorsam und ein Glaubensschritt Gott gegenüber. Mit großer Dankbarkeit schaue ich zurück und staune über die Wunder und die Führung Gottes in all den Jahren.

So hoffen wir auch zukünftig auf Gottes Segen für den monatlichen Unterhalt des Frauenhauses. Leider sind die Spenden in der letzten Zeit zurückgegangen. Das Frauenhaus ist voll belegt. Frauen und Kinder benötigen Hilfe sowie psychologische und ärztliche Betreuung.

Auch die Gehälter unserer Angestellten wurden zum 01.10. gemäß staatlichen Vorgaben wieder angepasst. Die nächste Erhöhung steht wahrscheinlich im Januar bevor.

Die Menschen in Rumänien sind auf diese Gehaltserhöhungen angewiesen. Das Preisniveau der Grundnahrungsmittel steig ständig an.

Wir bitten Euch um Gebet für unsere Arbeit und auch um finanzielle Unterstützung.

20-jähriges Jubiläum

Angela Gh., die ich seit der Kindheit kenne, half mir damals bei der Vereinsgründung und sie arbeitet immer noch für das Frauenhaus. Zum einen als Buchhalterin, zum anderen vertritt sie das Frauenhaus als Direktorin nach außen, z. B. gegenüber den Behörden.

Unser Hausmeister Ilie

Unser Hausmeister Ilie war wegen einer Gallen-OP im Krankenhaus und ist jetzt länger krankgeschrieben. Ab dem 01.01.2024 geht er in Rente. Er hat uns schon viele Jahre als selbständiger Baumeister unterstützt und das Frauenhaus aufgestockt und erweitert. Die letzten neun Jahre hat er als Hausmeister für uns gearbeitet. Wir sind sehr dankbar für alles, was er für uns getan hat.

Leider haben wir nicht das Geld, um für die noch ausstehenden Arbeiten einen Handwerker zu beauftragen (Verkleidung der Decken mit feuerhemmenden Platten, Trockenbau). Dazu kommt, dass auch in Rumänien Handwerker nur schwer zu bekommen sind. Viele gehen zum Arbeiten lieber ins Ausland.

Das Material ist komplett vorhanden. Sollte es jemanden geben, der bereit wäre, diese Arbeit zu beenden, kann er sich gerne mit mir unter +49 176 385 18141 in Verbindung setzen.

Bitte betet mit uns für eine gute Genesung von Ilie und einen neuen Hausmeister.

Neue Mitarbeiterin

Nachdem Anca jetzt als Köchin arbeitet, sind wir sehr froh, dass wir ihre Schwester Alina als Mitarbeiterin für den hauswirtschaftlichen Bereich gewinnen konnten. Auch sie ist eine ehemalige Hausbewohnerin.

Dankbare Hausbewohner

Zurzeit ist das Haus voll belegt, was auch an der Jahreszeit liegt. Wenn es draußen kalt ist, können die Frauen in Not mit ihren Kindern nicht mehr draußen leben, wie es manche tun. Aber Gott sei Dank gibt es das Frauenhaus und alle leben friedlich zusammen. Es tut gut zu sehen, dass sie sich gegenseitig helfen und unterstützen. Sie gehen wie Geschwister miteinander um. Sie unterstützen sich moralisch und sind in vielen Situationen füreinander da.

Auch dem christlichen Glauben gegenüber sind sie aufgeschlossen und wollen mehr darüber erfahren. Durch die tägliche Andacht, das Frühstückstreffen und ehrenamtliche Mitarbeiter, die regelmäßig ins Haus kommen, lernen die Frauen, was es bedeutet, ein Leben mit Gott zu führen. Sie gehen auch regelmäßig in den Gottesdienst.

Eine Bewohnerin, A., hat sich im September taufen lassen. Eine weitere Frau möchte sich ebenfalls taufen lassen.

Die Taufe wurde mit 35 Personen (Gäste und Hausbewohner) gefeiert. Es war für alle ein besonderer Tag.

Eine Lebensgeschichte, die bewegt

E. ist 30 Jahre alt. Sie hat vier Kinder (neun, acht, zwei und ein Jahr alt). Ins Frauenhaus kam sie mit zwei Kindern, zwei Kinder blieben bei ihrem Mann.

Im Alter von acht Jahren kam sie in ein christliches Pflegeheim, die leibliche Mutter war Alkoholikerin. Mit 18 hat sie geheiratet und zwei Kinder bekommen. Ihr Mann war gewalttätig. Sie verließ ihn und lernte einen anderen Mann kennen. Auch dieser Mann war gewalttätig und schlug sie. Sie kehrte zu ihrem Mann zurück und wurde mit dem dritten Kind schwanger.

Doch ihr Mann wurde erneut gewalttätig, so dass sie ihn wieder verließ. Von einem weiteren Mann wurde sie ein viertes Mal schwanger.

Sie ist misstrauisch und ängstlich, aber sie liebt ihre Kinder und will für sie sorgen. Sie muss ihr Leben nach all dem, was sie durchgemacht hat, neu strukturieren und freut sich, dass sie darin vom Frauenhaus unterstützt wird. Das tut ihr gut und gibt ihr Sicherheit.

Sobald die Kinder in den Kindergarten gehen, will sie sich, wie die anderen Mütter auch, eine Arbeit suchen.

Alarmbereitschaft

Von einer Hausbewohnerin wurde der Mann frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Er hatte vor Jahren die eigene Tochter sexuell missbraucht. Und seine Frau M. hatte ihn angezeigt. Jetzt hat er bei der Verwandtschaft angekündigt, dass er sich an seiner Frau und den Kindern rächen will.

Mutter M. und ihre drei Kinder haben jetzt wieder Albträume. Wir unterstützen M. bei rechtlichen Schritten gegen die Freilassung ihres Mannes.

Ein Todesfall

Von dem älteren ukrainischen Ehepaar, das bei uns im Gästezimmer wohnt, ist der Mann gestorben. Er war schwer krank und bettlägerig. Wir haben seiner Frau L. bei allen Formalitäten der Beerdigung geholfen und unterstützen sie auch weiterhin.

Bitte betet für die Witwe.

Bildnachlese Ferienprogramm

»Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.« –4. Mose 6, 24-26

Mit diesem Bibel-Wort wünsche ich Euch den Segen und Frieden Gottes in jeder Lebenslage.

Herzlich,
Elfriede Fronius und Team