Rundbrief 81 - Mai/Juni 2024

Rundbrief 81 - Mai/Juni 2024

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Andy Fronius
Juni 21, 2024 • 5 min read
»In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.« —Kolosserbrief 2,3

Liebe Freunde und Gebetspartner,

vor 20 Jahren bekam ich von Gott den Auftrag, ein Frauenhaus zu gründen. Ohne zu wissen, wie so etwas funktioniert und was auf mich zukommt. Und ER schickte mir die richtigen Menschen mit unterschiedlichsten Begabungen dazu.

Seit der Gründung des Vereins ist das Vorstandsteam unverändert für das Frauenhaus tätig. Gemeinsam haben wir Höhen und Tiefen in der Arbeit für das Frauenhaus erlebt.

Als ich neulich darüber nachdachte, was in den 20 Jahren alles passiert ist, dachte ich plötzlich, dass es gar nicht so schwer war, und spürte so eine Leichtigkeit.

Aber im selben Moment kam ein Gedanke von Gott: »Meinst du, ohne mich hättest du es auch geschafft und wäre es auch so einfach gewesen? Ich bin derjenige, der all die Jahre bei dir war und immer noch ist.«

Beschämt bereute ich meine Gedanken und dankte Gott, unserem himmlischen Vater, für SEINE treue Fürsorge in all den Jahren.

Danke auch an das Esther-Team, das von Anfang an dabei ist und mich und das Frauenhaus mit Tat und Kraft unterstützt.

Danke an alle Beter und Spender, die ebenfalls von Anfang an dabei sind oder später dazugekommen sind.

Danke an unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter.

Wir alle haben Spuren hinterlassen. Im Frauenhaus kommen und gehen Frauen, und wir hinterlassen Spuren in ihrem Leben, aber sie hinterlassen auch Spuren in unserem Leben.

Das wird auch mein Thema an unserer Jubiläumsfeier sein. Zum 7. Juni 2024 haben wir Vertreterinnen und Vertreter von Behörden, Freunde und ehemalige Bewohnerinnen eingeladen.

Unterstützung im Vorstand

Wir freuen uns sehr, dass mein Sohn Andreas Fronius (Andy) die Arbeit unseres Vereins als weiteres Vorstandsmitglied unterstützt.

Bei unserer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 03.04.2024 wurde er einstimmig in den Vorstand unseres Vereins gewählt. Sein Aufgabengebiet liegt in den Bereichen Kommunikation, Fundraising und Pflege der Homepage.

Erfolgreiche Augen-OP

Frau H.

Vielen Dank für die Spenden für die Augenoperation von Frau H. Sie kann jetzt wieder sehen und ist unglaublich glücklich und dankbar, dass sie so etwas erleben durfte.

Neue Bewohnerin

Frau M.

Eine Sozialarbeiterin, die sie aus einem Heim kannte, fand sie missbraucht und verwahrlost am Bahnhof, und so kam sie am 2. März zu uns.

M. wurde vor 34 Jahren ausgesetzt und bekam den leicht abgewandelten Nachnamen der Stadt, in der sie gefunden wurde. Es ist herzzerreißend, eine Geburtsurkunde zu sehen, in der die Felder für die Namen von Mutter und Vater durchgestrichen sind. Ein Niemandskind!

Bei der psychologischen Untersuchung wurde eine leichte Behinderung festgestellt. Sie hat lange gebraucht, um sich im Frauenhaus einzugewöhnen. Sie war sehr misstrauisch und konnte bzw. wollte nichts machen. Sie wollte nur bedient werden, mit der Begründung, dass sie in den anderen Einrichtungen, in denen sie war, nichts tun musste. Dort sei sie bedient worden. Sie drohte auch, das Haus zu verlassen.

Mit viel Geduld und Gottes Hilfe haben unsere Mitarbeiter ihr erklärt, dass das bei uns nicht geht. Hier hilft jede Frau etwa eine Stunde am Tag im Haushalt. Sie halten auch ihren Essplatz und ihre Zimmer sauber. Es stellte sich heraus, dass sie von Hausarbeit keine Ahnung hatte.

Inzwischen hat sie sich sehr verändert. Sie arbeitet jetzt mit Stolz und Freude. Sie hat viel gelernt. Wenn sie mit einer Arbeit fertig ist, fragt sie unsere Mitarbeiter: »Habe ich das gut gemacht? Was kann ich noch besser machen? Wo kann ich noch helfen?«

Aktuelles aus dem Haus

Das Haus ist voll belegt.

Dank der Spenden konnten einige Frauen und Kinder zahnärztlich behandelt werden. Ein Teil der Behandlungen steht noch aus.

In regelmäßigen Abständen müssen die Frauen und Kinder psychologisch untersucht werden. Oft ist dann auch eine Therapie notwendig. Die Kosten für die psychologische Behandlung muss das Frauenhaus übernehmen. Manchmal übernimmt ein Schulpsychologe kostenlos die Therapie für die Kinder.

In den Sommerferien ist die Teilnahme an einer Freizeit für die Bewohnerinnen und ihre Kinder mit einer Betreuerin des Frauenhauses geplant. Die Kosten betragen 100,00 € für Erwachsene und 50,00 € für Kinder von 2 bis 12 Jahren. Über Spenden dafür würden wir uns freuen.

Brandschutzmaßnahmen

Ilie, unser Hausmeister, arbeitet gerade in den Räumen über der Waschküche und der Garage im Hinterhaus. Die Geflüchteten aus der Ukraine sind ausgezogen.

Auch hier wird die Dämmung entfernt, die Balken sowie die Holzböden und Holzdecken werden feuerhemmend gestrichen, neu gedämmt und mit Estrich bzw. feuerhemmenden Platten verkleidet.

Böden und Fliesen müssen neu verlegt werden. Außerdem werden sechs neue Türen benötigt. Allein die Türen kosten 400,00 €.

Mit diesen Arbeiten sind die Brandschutzarbeiten in den Gebäuden abgeschlossen. Was dann noch zu tun ist, wird eine Nachkontrolle zeigen.

Unsere Angestellten

Unsere Buchhalterin Angela und unsere Sozialarbeiterin Cristina sind Gott sei Dank wieder gesund und konnten die Arbeit im Frauenhaus wieder aufnehmen.

Zum 1. März wurden alle Gehälter gemäß den staatlichen Vorgaben erhöht.

Unser monatliches Budget beträgt aktuell 11.500,00 €. Vor 20 Jahren haben wir mit 1.500,00 € angefangen.

❤️
WIR DANKEN FÜR
• Gottes Führung in den vergangenen 20 Jahren
• Eure Unterstützung durch Gebet, Spenden und Daueraufträge
• die Veränderung von Frau M.
• die Mitarbeit meines Sohnes im Esther-Team
• die Genesung unserer Angestellten Angela und Cristina
• das absehbare Ende der Bauarbeiten für den Brandschutz
🙏
WIR BETEN FÜR
• die notwendigen finanziellen Mittel für das monatliche Budget und die Gehälter
• einen neuen Hausmeister (Ilie geht bald in Rente)
• Spenden für Zahnarztkosten, psychologische Behandlungen, die geplante Freizeit sowie die anstehenden Bauarbeiten
• ein gutes Gelingen der Feier zum 20-jährigen Bestehen

Ich schließe mit einem Zitat von Phil Bosmans:

Ich sage jeden Tag zu Gott: »Du bist wunderbar.« Je mehr ich das sage, desto mehr lässt er mich Wunder seiner Liebe sehen.

Ich wünsche uns allen, dass wir jeden Tag die Wunder und die Liebe Gottes sehen können.

Herzlich,
Elfriede Fronius und Team